Roter Thun
Seit Jahrhunderten auf unseren Tischen
Der rote Thun oder Blauflossenthunfisch (Thunnus thynnus) ist die wertvollste aller Thunfischarten.
Dieser große pelagische Raubfisch war einst der König des Mittelmeers und sein Fang hat in diesem Meer uralte Wurzeln. In Westsizilien war der rote Thunfisch schon immer ein wichtiges Element der Wirtschaft und des Lebensunterhalts der Bewohner, was auch aus den prähistorischen Darstellungen in der Grotte des Genuesen auf der Insel Levanzo hervorgeht. Der Rote Thun lebt in gemäßigten Gewässern und ist typisch für den Atlantischen Ozean. Er muss jedoch sehr lange Migrationen unternehmen, um sich im Frühjahr in den warmen, ruhigen Gewässern des Mittelmeers fortzupflanzen, wobei er ein Paarungsritual durchführt, das diese Art für die menschliche Jagd anfällig gemacht hat.
Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war das Vorbeiziehen der roten Thunfischschwärme in Sizilien die wichtigste Zeit des Jahres, da Thunfisch die Nahrungsgrundlage für die lokale Bevölkerung darstellte. Wegen der enormen Größe des Thunfischs war für sein Fang schon immer ein Ritual erforderlich, an dem alle Mitglieder der Gemeinschaft teilnahmen.
In den Thunfisch-Fischereien (tonnare) lieferte die Mattanza (Praxis des Thunfischfangs -und -tötens) das Rohmaterial für die zahlreichen Thunfisch-Erzeugnisse, die sogenannten „Tonnara-Produkte“, wie in Öl konservierter Thunfisch, Bottarga (gepresster und gesalzener Rogen), Lattume (Fischsperma) und die hoch geschätzte „Ventresca“ (Bauchfleisch). Das Fleisch des Thunfischs ist sehr fest und kompakt und in Scheiben geschnitten kann es auf vielerlei Arten zubereitet werden, gegrillt oder gedünstet. Es gibt in der Tat eine Menge lokaler Rezepte, die frischen roten Thun in zahlreichen Variationen verwenden, die alle im Frühjahr probiert werden können, der Jahreszeit, die für den Thunfischfang die Referenzsaison ist.
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