Kirche des Hl. Martins

Diese der Überlieferung nach vom Grafen Roger dem Normannen (12. Jh.) gegründete Kirche und Sitz der gleichnamigen alten Bruderschaft, der 1517 die Kongregation des Fegefeuers (Congregazione del Purgatorio) hinzugefügt wurde, befindet sich auf dem gleichnamigen kleinen Platz. Sie wurde 1682 nach einem Entwurf des Architekten Matteo Gebbia mit Hilfe von Präbenden und Erbschaften wohlhabender Patrizier aus Erice wieder aufgebaut, während Ende des 18. Jahrhunderts die Ausschmückung des Innenraums mit neoklassizistischen, rechteckig gerahmten Stuckmotiven, die Fresken und Gemälde der Gebrüder Manno enthalten, abgeschlossen wurde.
Die Kirche beherbergt einen geschnitzten Holzchor des aus den Marken stammenden Bernardo Castelli (zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts), der als Meisterwerk des italienischen Rokoko gilt. An die Kirche schließt sich der Saal der Bruderschaft (Sala della Congrega) an, in der anmutige Stuckarbeiten aus dem späten 18. Jahrhundert in Kombination mit Fresken von Antonio Manno zu sehen sind. Neben der Kirche befindet sich der Innenhof aus dem 16. Jahrhundert, zu dem die Räumlichkeiten der ehemaligen Schule der Kongregation hinführen.